Gesundheits- und Pflegepolitische Podiumsdiskussion

Am 13. Februar 2025 fand die Gesundheits- und Pflegepolitische Podiumsdiskussion in der Berufsfachschule für Pflege und der Berufsfachschule für Weiterbildung in der Pflege in Heidenheim statt. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und zog etwa 100 Schüler, mehrere Fachlehrer sowie zahlreiche Zuschauer aus der Bevölkerung an.

Vertreter verschiedener Parteien nahmen an der Diskussion teil, darunter Herr Roderich Kiesewetter (CDU), Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Auswärtigen Ausschuss und Kriegsbefürworter vom Heidenheimer Wahlkreis, Frau Cornelia True (SPD), Herr Chris Robert Berendt (FDP), Frau Dr. Jeannette Behringer (Die Grünen), Herr Thomas Walter (ÖDP), Herr Thomas Jensen (Die Linke) und Frau Jeanette Kiefer-Cardinale (dieBasis). Die Vertreterin der BSW, Frau Susanne Alt, musste krankheitsbedingt absagen. Die AfD war eingeladen, sagte jedoch im Vorfeld ab.

Die Diskussion bot eine wertvolle Gelegenheit, Fragen nach dem ersten Diskussionsteil und sich aktiv einzubringen. Die Parteien SPD, Die Grünen und Die Linke forderten eine einheitliche Bürgerversicherung. Frau Kiefer-Cardinale von dieBasis präsentierte die Vision eines modernen, patientenorientierten Gesundheitssystems mit mehr Freiheit und Wahlmöglichkeiten für Patienten und Behandler. Sie betonte die Bedeutung präventiver Maßnahmen und frühzeitiger Gesundheitsförderung zur Kostensenkung und Verbesserung der Gesundheit. Frau Kiefer-Cardinale erklärte die Idee der Salutogenese, die sich auf die Förderung und Erhaltung von Gesundheit konzentriert, und Frau Behringer von den Grünen stimmte dieser Idee zu. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen befürworten wir eine Vergütung und Wertschätzung durch psychische sowie physische Förderung am Arbeitsplatz, z.B. durch Ernährungsberatung, Yoga, Meditation, Massagen sowie Stressbewältigungsmethoden. Auch fordern wir mehr Unterstützung von Pflegeangehörigen durch soziale Vergünstigungen, Bildung sowie fachliche Unterstützung. Herr Walter von der ÖDP forderte mehr Menschlichkeit im Gesundheitssystem und stellte die Frage, was wir wirklich wollen. Er betonte, dass es an der Zeit sei, die Gesundheitsfürsorge neu zu denken. Herr Kiesewetter meinte, dass 40 Krankenkassen ausreichen statt 90.

Bei der Akademisierung der Pflegeberufe waren sich die Politiker einig, dass dies die Qualität der Pflege nicht verbessern, sondern eher die Attraktivität des Berufs steigern würde. Sie diskutierten auch die Finanzierung der steigenden Kosten im Gesundheitssystem durch eine Umlage auf Kapitalerträge und die Änderung der Beitragsbemessungsgrenze. Ein weiteres wichtiges Thema war die Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin, um eine gleichwertige medizinische Versorgung für alle zu gewährleisten. Jeanette Kiefer-Cardinale schlug zur Kostendämmung die Einbeziehung der Heilpraktiker- und Naturheilverbände als konkreten Lösungsansatz vor.

Woran das Gesundheitssystem krankt und warum so viel Geld ausgegeben wird, wurde nicht diskutiert. Die rege Teilnahme und das große Interesse der Anwesenden trugen maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung bei.

Wir danken allen Teilnehmern, vor allem den zwei Moderatorinnen aus der Schülerschaft und Unterstützern für ihr Engagement und freuen uns auf zukünftige Veranstaltungen.